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Erschienen am: 09.10.2024

Feldgeschworenenehrung im Landkreis Neu-Ulm

Ehrenamtliche erhalten im Rahmen einer Feierstunde Urkunde des Finanz- und Heimatministers

Freuen sich über die Ehrung (von links): Peter Lauber, Rupert Hörmann, Bürgermeister Markus Wöhrle (Markt Buch), Kurt Häußler, 2. Bürgermeister Johannes Stingl (Stadt Neu-Ulm), Erhard Knaus, 3. Bürgermeisterin Jutta Kempter (Stadt Weißenhorn) und stellvertretender Landrat Erich Winkler.

Im Landkreis Neu-Ulm sind heutzutage aktuell 230 Männer und zwei Frauen als Feldgeschworene vereidigt. Drei von ihnen davon wurden jetzt im Landratsamt im Rahmen einer Feierstunde, die von der Musikschule Dreiklang, Vöhringen, am Klavier musikalisch untermalt wurde, geehrt. Stellvertretender Landrat Erich Winkler zeichnete im Namen des Bayerischen Staatsministers der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, MdL, die Feldgeschworenen Kurt Häußler aus Marbach (Stadt Neu-Ulm) für 60 Jahre, sowie Rupert Hörmann aus Hegelhofen (Stadt Weißenhorn) und Erhard Knaus aus dem Markt Buch für jeweils 40 Jahre vorbildliche Pflichterfüllung aus. Er dankte dabei den Geehrten „für ihren herausragenden Einsatz für die örtliche Gemeinschaft sehr herzlich“.

Peter Lauber, Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Günzburg, schloss sich Winklers Worten an und hob hervor, dass das Feldgeschworenenwesen in Bayern auf eine mehr als 600jährige Tradition zurückblicken könne. Als Anschauungsmaterial präsentierte er aus dem Fundus des Vermessungsamts zwei sog. Siebenerzeichen (siehe Fotos). Das sind besonders geformte und beschriftete “geheime” Zeichen aus dauerhaftem Material, wie z.B. gebranntem Ton. In Franken, früher auch in Teilen Baden-Württembergs, kennzeichnen die Feldgeschworenen damit die Lage der Grenzpunkte. Sie werden im Bereich des Grenzsteins in einer bestimmten, nur den Feldgeschworenen bekannten Anordnung ausgelegt. Die Art dieser Anordnung bezeichnet man als “Siebenergeheimnis”. An Form und Lage der Zeichen erkennen die Feldgeschworenen, ob der Stein verändert wurde.

„Wir vom Vermessungsamt“, sagte Lauber, „wollen den außerordentlichen Aufschwung im Landkreis Neu-Ulm nach besten Kräften unterstützen - sei es bei der Bereitstellung von Bauland, der Ausweisung von Gewerbegebieten, beim Ausbau der Verkehrsnetze oder bei der weiteren Breitbanderschließung. Dabei können wir auf die tatkräftige Unterstützung durch die Feldgeschworenen selbstverständlich nicht verzichten“.

Die wichtigste Aufgabe der Feldgeschworenen ist, bei der Abmarkung von Grundstücken mitzuwirken. Sie erfüllen auch unter den Bedingungen der modernen Vermessungstechnik und der Digitalisierung eine wichtige Mittlerfunktionen zwischen dem Staat und seinen Bürgerinnen und und Bürgern.

Als Vertreter der Kommunen gratulierten der Zweite Bürgermeister der Stadt Neu Ulm, Johannes Stingl, die Dritte Bürgermeisterin der Stadt Weißenhorn, Jutta Kempter, und der Erste Bürgermeister des Marktes Buch, Markus Wöhrle, den Jubilaren.

Zudem erhielten folgende Feldgeschworene, die bei der Veranstaltung im Landratsamt nicht vor Ort sein konnten, ebenfalls eine Auszeichnung des Finanzministers: Franz Dirr, Volkertshofen, (50 Jahre), Walter Held, Hittistetten, (50 Jahre), Gerhard Hinz, Volkertshofen, (50 Jahre) und Max Unglert, Witzighausen, (50 Jahre).

Mehr Informationen zu Feldgeschworenen:
www.adbv-guenzburg.de/vermessung/feldgeschworene.html

Feldgeschworenenehrung

Siebenerzeichen in Herzform
Siebenerzeichen von 1885
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